Am 20 Februar ist Luciano Deodato, der erste Präsident des Vereins Kinaesthetics Italia gestorben. Luciano Deodato war ab 1996 Pfarrer in der Waldenserkirche von San Germano Chisone und Präsident des Pflegeheims „CSD Asilo dei Vecchi“. In dieser Rolle war er ganz von Anfang in die Kinaesthetics-Bildungsprozesse im Asilo dei Vecchi, eine Institution der Waldenser Diakonie, involviert. Gemeinsam mit dem Komitee und dem Heimleiter hat er die Bildung aller Pflege-Mitarbeiter der Waldenser Diakonie vorangebracht. Ausserdem war er mit verantwortlich für die Gründung des Vereins Kinaesthetics Italia, der wegen der Neuorganisation auf europäischer Ebene notwendig war.

Hier ein Auszug aus seiner Botschaft, die er zur 10-Jahres-Feier des Vereins Kinaesthetics Italia geschickt hatte.

"Als ich in diesen Tagen an unser Abenteuer dachte, habe ich mich gefragt, ob sich in Kinaesthetics nicht manche interessanten Elemente finden, die denen im Evangelium gleichen. Was ich damit meine: Als Jesus Menschen wie Blinde oder Leprakranke traf, hat er sie danach gefragt, was sie möchten (eigentlich eine überflüssige Frage). Jesus heilt sie. Allerdings: Er heilt sie nicht mit irgendwelchen mysteriösen Formeln oder irgendeinem Zauber. Im Gegenteil, es sind ganz normale Worte, die zur Heilung führen. Ich frage mich: Was bedeuten diese Worte? Und warum sind sie so wirksam? Könnte es sein, dass seine Worte verdecktes Potenzial wecken, das im Kranken selbst irgendwie eingeschlafen ist und das der Betroffene selbst nicht zum Vorschein bringen konnte?
Kinaesthetics tut etwas Ähnliches, sie hilft der betroffenen Person, aktiv zu sein und ihr Potenzial zu entdecken – das trotz allem da ist – oder von dem sie nichts wusste. Ich weiß nicht, ob ich das richtig sehe, aber mir scheint, dass Kinaesthetics unbewusst den Begriff des «Wunders» in Frage stellt, indem sie Menschen, die auf die «Hilfe von oben» warten, Menschlichkeit, Verantwortung und Freiheit wiedergibt. ..."
Juni 2018